Die Mannschaft lebt – Grimmen schlägt Neubrandenburg nach bester Saisonleistung

Die Worte vor dem Spiel vom Grimmener Trainerteam, haben wohl noch viele Fans im Ohr. Sie sprachen vor der Begegnung vom „leichtesten“ Spiel der Saison und irgendwie sollte dies dem Team aus Grimmen Flügel verleihen. Im wohl besten Spiel der gesamten Saison, besiegen die Männer des HSV Grimmen den ungeschlagenen Tabellenzweiten (zwei Spiele weniger absolviert) vor heimischer Kulisse mit 26:25 und beenden damit die Durststrecke von zuletzt sechs Spielen ohne Sieg. „Was hatten wir heute zu verlieren. 90 % der Leute haben doch mit einer Niederlage von uns gerechnet, aber was die Mannschaft dann über sechzig Minuten auf das Parkett zeigte. Aller Ehren wert. Es stimmte die Körpersprache und wir waren sofort im Spiel. Wir haben uns kaum Fehler erlaubt und das wichtigste zum Schluss. Die Abwehr, mit einem herausragenden Tino Corswandt brachte den Gast zwischendurch zur Verzweiflung. Ich bin einfach nur glücklich und stolz auf das Team“ so ein strahlender Manuel Abe.

Es entwickelte sich gleich von den ersten Minuten an eine sehr intensive und kämpferische Partie, in dem der Einsatz auf Seiten der Gastgeber vollauf passte. Beide Torhüter kamen stark in die Begegnung, aber nur Tino Corswandt konnte seine Leistung über sechzig Minuten bestätigen. Grimmen legte gut los und führte nach fünf Minuten mit 2:0, ehe die Gäste besser ins Spiel fanden, aber auch immer wieder am Bollwerk der HSV Abwehr abprallte. Niemand schaffte es in der gesamten ersten Halbzeit überhaupt mal auf zwei Treffern davonzuziehen. Immer wieder wechselten die Führungen hin und her (3:4, 6:5, 10:9). „Wir waren von der ersten Minute an präsent und das war heute eine ganz andere Mannschaft, mit einer ganz anderen Einstellung. Und mit jedem Erfolgserlebnis in der Deckung oder im Angriff, haben wir uns immer mehr Sicherheit geholt, welches in den letzten Wochen noch gefehlt hat“ fand Kibscholl. Grimmen ging das hohe Tempo der Gäste komplett mit und machte im Spielaufbau kaum Fehler und kam so ebenfalls zu zahlreichen leichten Toren. Dennoch waren es die Gäste, die mit einer knappen 12:13 Führung in die Halbzeit gehen sollten. Doch bereits zur Pause war die Halle schon teilweise aus dem Häuschen und schickte die Heimsieben mit riesen Applaus in die Kabine. „Und spätestens da war uns klar, dass hier was gehen kann“ war Kibscholl bereits dort optimistisch.

Doch zunächst waren es die Gäste, die ihre Führung behaupten konnten und sogar mal auf zwei Treffer ausbauten (16:18 und 18:20).  Da war noch knapp eine Viertelstunde zu spielen und die Partie weiterhin noch sehr ausgeglichen. Dennoch musste Grimmen kurzzeitig etwas zittern, weil viele Würfe nicht mehr ihr Ziel fanden. Doch auf die Defensive war weiterhin Verlass. Und nun sollten richtig starke zehn Minuten die Wende in dieser Begegnung bedeuten. Zehn Minuten, in dem Grimmen nur zwei Gegentreffer kassierte und sogar acht Minuten gar nichts zugelassen hatte. Den 18:20 und 19:21 Rückstand drehte der HSV zu einer 25:22 Führung. „Wahnsinn wie die Jungs in dieser Phase gekämpft und sich auf jeden Ball geschmissen haben. Hinzu kam die Ruhe im Angriff. Vor allem Kevin Mainitz, machte wichtige Treffer und ein richtig gutes Spiel. Da gibt es aber noch viele weitere. Die Mannschaft hat sich als Einheit gezeigt“ so Abe. Dennoch waren noch unendlich lange fünf Minuten zu spielen, in dem die Halle kochte und jeden Treffer des HSV und jeden Fehlwurf der Gäste wie eine Meisterschaft feierte. Neubrandenburg gab aber nicht auf und stemmte sich mit allem gegen die Niederlage und konnte nach dem 25:22 nochmals auf 25:24 verkürzen. Lucas Kladek-Markau behielt anschließend beim Siebenmeter die Nerven und erhöhte wieder auf 26:24. Eine Minute noch auf der Uhr, in dem es hin und her gehen sollte und Grimmen die Entscheidung verpasste, den Gegentreffer kassierte, aber dann die Uhr clever runter spielte und einen verdienten und mehr als überraschenden 26:25 Sieg feiern konnte. „Wir waren heute einfach in vielen Bereichen hellwach, haben schnell geschaltet und es heute mehr gewollt zu gewinnen. Was mit solch einer Einstellung möglich ist, zeigt dieser Sieg. Danke auch an unseren Fans für diese geniale Stimmung, die so lange nicht mehr herrschte. Die Jungs hatten richtig Spaß und können dies ein paar Tage genießen. Dann müssen wir uns voll auf Ribnitz konzentrieren“ so das Trainergespann aus Grimmen.

HSV Grimmen spielte mit: Corswandt, Schuknecht, Mainitz 7, Kladek-Markau 5/2, Pollex 3, Bernhardt 2, C. Köhler 2, B. Köhler 2, Pervölz 2, Kopilow 2, Schultz 1, Hildebrandt, Raesch, Bentzien

Zurück