Grimmener Handballer entscheiden emotionalgeladenes Derby für sich

Auch von der zweiwöchigen Pause lässt sich der HSV Grimmen nicht stoppen und setzt den positiven Trend mit dem nächsten Heimsieg fort. Im Derby gegen die Einheit aus Demmin, wird es im zweiten Abschnitt sehr hitzig, doch der HSV bewies am Ende den kühleren Kopf. Damit gewinnt Grimmen nach dem Hinspiel auch das Rückspiel mit 28:26 und festigt vorübergehend den fünften Rang in der Tabelle. „So ähnlich wie die zweite Halbzeit, habe ich das Duell auch erwartet. Hitzig, hart und vor allem umkämpft. Im ersten Abschnitt gelang uns im Angriff fast alles und wir waren die klar bessere Mannschaft. Dass es nach der Pause nicht so weitergehen sollte, war mir klar. Doch die Mannschaft ist weiter ruhig geblieben und hat in der entscheidenden Phase die Treffer gemacht. Es war nicht immer schön, aber dafür spannend für alle Zuschauer“ freut sich Abe über die nächsten Punkte.

Wie bereits im Vorfeld angekündigt, reiste der Gast aus Demmin mit dem kompletten Kader an und wollte die Pleite aus dem Hinspiel vergessen machen. Doch Grimmen war die Mannschaft, die im ersten Abschnitt den viel besseren Ball spielte und im Abwehrverbund deutlich stabiler stand. Demmin versuchte natürlich mit gesunder Härte sich Respekt zu verschaffen, doch der HSV zeigte sich unbeeindruckt und ließ den Ball schnell durch die eigenen Reihen laufen. Nach dem 5:5 (10.Minute), setzte sich der Gastgeber erstmalig auf 10:6 ab. „Da haben wir uns für eine couragierte Abwehr belohnt und viele Treffer über den Gegenstoß erzielt. Doch ganz auszuschalten war der Demminer Angriff dann doch nicht“ so Abe. Die Gäste schafften es den Rückstand weiter in Grenzen zu halten und kamen durch ihre gefährlichen Rückraumschützen zu den einen oder anderen einfachen Treffern, die der HSV gleich im Gegenzug über die schnelle Mitte konterte (10:7, 12:8, 16:11) „Im Angriff haben wir einen guten Ball gespielt, auch wenn nicht immer alles klappen sollte. Doch kurz vor Halbzeit haben wir zu oft mit den Chancen gehadert bzw. ein bis zwei Fehler zu viel gemacht“ trauert Abe der deutlichen Führung hinterher. Statt mit fünf Treffern in die Halbzeit zu gehen, blieb es nur beim 18:15. Viele Tore, schnelles Spiel beherrschten die erste Halbzeit auf beiden Seiten. Dies sollte sich allerdings im zweiten Abschnitt ändern.

Demmin kam hochmotiviert aus der Pause, während Grimmen noch etwas müde wirkte. Die Gäste verkürzten innerhalb kürzester Zeit auf 19:18 und die Partie war wieder völlig ausgeglichen.  Grimmen fing sich aber noch rechtzeitig und gab die Führung nicht so schnell ab. Die Partie wurde nun immer hitziger. Viele intensive Zweikämpfe bestimmten nun die Begegnung. Nicht immer bewiesen die beiden Unparteiischen das richtige Händchen und verpassten es zwischenzeitliche die Härte auf beiden Seiten herauszunehmen. Dennoch wurde weiter Handball gespielt, allerdings blieben Tore Mangelware. Grimmen behauptete den Vorsprung aus der Pause bis zu 45. Minuten (23:20), ehe der Gastgeber fünf Minuten später plötzlich ins Hintertreffen geriet (23:24). Was war passiert?? „Wir haben zwischenzeitlich keine Lösungen im Angriff gefunden und viele ungünstige Wurfpositionen gewählt. Demmin nahm des dankend an und bestrafte unsere Fehler und unser schlechtes Rückzugsverhalten“ fasste Abe die Phase des Rückstands zusammen. Bricht die Mannschaft jetzt ein oder schlägt sie zurück. Grimmen kam zurück und traf dreimal in Folge und nutzte dabei die Überzahlsituation eiskalt aus. Aus den kurzen Rückstand machte der HSV eine 26:24 Führung acht Minuten vor Spielende. Jetzt wurde auf beiden Seiten noch intensiver gearbeitet. Jedes Tor und jeder Fehler konnten jetzt entscheidend sein. Demmin schaffte es noch zweimal zu verkürzen, doch Grimmen schlug jedes Mal zurück blieb bis zum 28:26 in Front. In den letzten zwei Minuten überschlugen sich dann nochmals die Ereignisse, als es Zeitstrafen hagelte, eine rote Karte gab und ein Spieler der Gäste verletzt auf die Bank musste. „Ich habe die Situation gar nicht mitbekommen und nur gesehen das er kurz bewusstlos war. Zum Glück ging es ihm nach dem Spiel wieder etwas besser. Von unserer Seite aus nochmals gute Besserung an den Spieler“ so Abe. Einzig was in den letzten Minuten fehlte waren die Tore, so dass der HSV einen knappen, aber auch verdienten 28:26 Erfolg feiern konnte. „Nicht schön, aber wir haben den Erfolg clever über die Zeit gerettet. Die zwei Punkte sind wichtig. Wie sie zustande kamen, interessiert danach niemanden“ war Abe sichtlich erleichtert.

HSV Grimmen: Corswandt, Schuhknecht, Pollex 6/2, Keil 6, Pervölz 4, Schultz 2, Eggert 2, Salbrecht 2, Köhler 2, Kopilow 2, Bornemann 1, Bernhardt 1, Hildebrandt

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