Neuigkeiten: MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stavenhagener SV 24:23 (13:12)

MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stavenhagener SV 24:23 (13:12) 19.11.2018 09:10

Dank Rückhalt Tino Corswandt: HSV Grimmen beendet Pleitenserie

Grimmens Schlussmann glänzte mit einigen Paraden beim 24:23-Sieg über Stavenhagens Handballer

Von Horst Schreiber Ostsee-Zeitung

Grimmen. Tino Corswandt ballte die Fäuste, warf seinen Kopf in den Nacken und schrie seinen Frust heraus. Gerade war dem Torwart des HSV Grimmen ein zentral geworfener Ball über die Unterarme ins Netz gerutscht. Weil ihm die leichte Beute durch die Hände rann, konnte Gegner Stavenhagen kurz vor Schluss zum 23:23 ausgleichen. Dieser Fehlgriff sollte an diesem Sonnabend aber die Ausnahme beim ansonsten bärenstarken Corswandt bleiben. Die Nummer 16 hatte mit zahlreichen Paraden großen Anteil daran, dass der HSV am Ende ein knappes 24:23 gegen den Tabellennachbarn Stavenhagener SV über die Zeit rettete und so den ersten Sieg nach zuvor drei Pleiten einfuhr. Die Erleichterung, die sich nach dem Abpfiff bei Spielern, Trainern und Fans entlud, war riesig.

„Ich muss der Abwehr ein großes Lob aussprechen. Die haben sich endlich mal bewegt, da fühlt man sich als Torwart gleich deutlich besser“, freute sich Corswandt, der gestand: „Eigentlich hatte ich kein gutes Gefühl, lief es doch zuletzt nicht so gut für uns Torhüter und die Defensive.“

Doch dieses Gefühl schien gleich zu Beginn der MV-Liga-Partie wie weggeblasen: Corswandt entschärfte die ersten drei Würfe der Gäste, nachdem Steve Salbrecht nach 35 Sekunden zur Führung eingewuchtet hatte und sich der HSV drei krasse Abspielfehler nacheinander erlaubte. Dennoch legte Stavenhagen in der Anfangsphase vor, Grimmen glich stets aus (1:2/6., 4:5/15.). Dann eine starke Phase der Hausherren: Ein Konter, den Lucas Kladek-Markau mit seinem ersten Treffer im Spiel vollendet, brachte die erneute HSV-Führung (6:5/17.). Der Rechtsaußen erhöhte und dann luchste Salbrecht dem SSV einen weiteren Ball an der Seitenlinie ab, der gestartete Kevin Mainitz versenkte die Kugel humorlos. Auszeit Stavenhagen. Geballter Jubel Grimmen. Die Anspannung bei den Trebelstädter war deutlich zu spüren, hatte HSV-Trainer Manuel Abe doch vor dem Spiel betont, wie wichtig ein Sieg gegen Stavenhagen wäre.

Defensive steht, Offensive verballert Chancen

Der Übungsleiter hatte in der ersten Hälfte alle Hände voll zu tun, seine Verteidigung zu organisieren. Immer wieder feuerte er seine Truppe von Außen an, spendete Applaus, wenn seine Jungs den Gegner aus dem Gefahrenbereich schoben. „Wir hatten zuletzt große Probleme in der Abwehr, aber heute hat sie gut gestanden“, lobt Abe. Dafür hatten sich die Probleme nach vorn verschoben. Der ansonsten intakte HSV-Angriff versemmelte an diesem Abend einige Hochkaräter. „Matti zieh durch da!“, schallte es von der Trainerbank, als Pervölz kurz vor der Pause vergab. So holte Stavenhagen auf (11:11/30.). Grimmen konnte sich bei Corswandt bedanken, dass der Chancenwucher vorerst nicht bestraft wurde. Dank eines verwandelten Siebenmeters durch Martin Pollex ging es mit einem 12:11 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Offensivmängel fort. Mainitz und Salbrecht scheiterten. So drehte Stavenhagen auf 13:12 aus Sicht der Gäste. Doch die Teams agierten weiterhin auf Augenhöhe, das machte die Partie spannend. Nach der Pause war keine Mannschaft auf mehr als zwei Tore weg, ständig wechselten die Führungen. Und die Begegnung wurde zunehmend zerfahren. Moritz Hildebrandt leistete sich ein persönliches Techtelmechtel mit Stavenhagens David Masur, riss den Spielmacher zweimal hintereinander zu Boden und bekam zwei Minuten Zwangspause vom Schiedsrichtergespann verordnet – zum großen Unmut der Grimmener (42.).

Als die Trebelstädter in Überzahl zwei Gegentor kassierten und selbst zweimal scheiterten (18:20/52.), war der HSV gefordert. Und Corswandt lieferte: Bei zwei Eins-gegen-Eins-Situationen behielt der Schlussmann die Oberhand, Anton Schulz besorgte per Doppelschlag den Ausgleich (20:20/54.). „Die meisten Paraden hatte ich bei freien Würfen. Solche Eins-gegen-Eins-Duelle sind immer wie Lotto spielen“, beschwichtigte Corswandt. An diesem Tag hatte er einen Sechser. „Tino war endlich mal der Rückhalt, den wir brauchten“, bestätigte Abe.

Im Schlussspurt hatte der HSV dann – trotz Fehlgriff – das bessere Ende für sich. Mainitz besorgte das 24:23 70 Sekunden vor Abpfiff, durch einen Stavenhagener Fehlpass kam Grimmen erneut in Ballbesitz. „Dann haben wir versucht, über Freiwürfe die Zeit runterzukriegen“, gestand Abe, der vor dem letzten Angriff noch eine Auszeit nahm.

Durch den Sieg hält die Abe-Truppe auf Rang acht den Anschluss ans MV-Liga-Mittelfeld und kann sich mit einem weiteren Erfolg am kommenden Sonnabend in Schwaan (10.) weiter Luft auf die Abstiegszone verschaffen. Dann hofft Abe darauf, dass endlich einmal beide Mannschaftsteile gleichermaßen funktionieren: „Wir schaffen es noch nicht, eine gute Abwehr und einen guten Angriff zu spielen. Es ist immer entweder oder.“

HSV: Corswandt, Granholm – Schulz 2, Bornemann 2, Pollex 4/3, Hildebrandt, Köhler 1, Salbrecht 3, Pervölz 2/1, Kopilow 3, Kladek-Markau 2, Bernhardt, Mainitz 5

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