Neuigkeiten: MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stralsunder HV II 35:32 (16:15)

MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stralsunder HV II 35:32 (16:15) 04.02.2019 09:52

Bericht aus der Ostsee-Zeitung von Horst Schreiber

„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“, schallt es am Samstagabend aus dem freudetaumelnden Grimmener Spielerkreis in der Mitte der Sporthalle Südwest. Die Handballer des HSV Grimmen liegen sich in den Armen, klatschen sich ab, ballen die Siegesfäuste. „Gewinnen macht immer Spaß“, stellt Lucas Kladek-Markau richtig fest: „Im Derby besonders.“ Der Rechtsaußen meldete sich rechtzeitig fit und war mit neun Treffern maßgeblich am 35:32-Heimsieg gegen den Stralsunder HV II beteiligt. Der Linkshänder, der immer wieder mit enormer Sprungkraft überzeugt, setzte gegen seinen Ex-Verein den Schlusspunkt auf die 14. Partie in der MV-Liga. „Granatenspringer“, lobte Stralsunds Michel Uecker den 21-Jährigen nach Abpfiff anerkennend.

„Die Devise war, mit 110 Prozent zu starten. Das haben wir sehr gut gemacht“, erzählte Kladek-Markau. In der Tat brannten beide Teams zu Beginn der Partie ein Feuerwerk ab. Nach 3:13 Minuten waren schon sechs Tore gefallen, drei auf jeder Seite. „Wir wissen selbst, dass wir Probleme in Abwehr haben, deshalb müssen wir Vollgas gehen“, beschrieb HSV-Trainer Manuel Abe den Start. Sein Gegenüber Gunnar Jasmann musste zugegeben, dass sein taktisches Konzept nicht aufgegangen war: „Wir wollten die erste und zweite Welle des HSV unterbinden. Das hat so gar nicht geklappt.“

So fielen die Tore weiterhin im Ketchup-Flaschen-Prinzip: Nach der fulminanten Anfangsphase passierte drei Minuten lang nichts, dann fielen wieder drei Treffer binnen 45 Sekunden, Mitte der ersten Hälfte vier in 62. Mit der Halbzeitsirene war Kladek-Markau nach Ballgewinn von André Machel auf und davon und wuchtete zur 16:15-Pausenführung ein.

Auch der zweite Durchgang startete spektakulär: Matti Pervölz bediente Machel – Kempa-Tor zum 17:15. Machel avancierte neben Kladek-Markau zum besten Werfer des Tages. Der Rückkehrer, der zwischenzeitlich beim Stralsunder HV Drittliga- und zuletzt beim HSV Insel Usedom Oberligaluft geschnuppert hatte, ist die lang vermisste HSV-Waffe am Kreis. So hat der viertbeste Angriff der MV-Liga noch einmal an offensiver Durchschlagskraft gewonnen. So warf die Abe-Truppe gegen den SHV II so viele Tore wie noch nie in dieser Saison. Auch, weil der HSV nach Machels Trick-Tor weiter aufdrehte.

Die Trebelstädter bauten ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf vier Tore (20:16/36., 25:21/43.) aus. Sechsmal kämpfte sich der Stralsunder HV auf einen Zähler ran, schaffte es aber nicht mehr, den Spielstand zu drehen. Als der Gastgeber in der Schlussphase mit Tor Nummer 32 bis 34 alles klar machte, brodelte es auf den Rängen. „Grimmener Hexenkessel“, kommentierte Kladek-Markau den Derby-Charakter mit einem Grinsen.

„Spielerisch war das eine gute Leistung von uns. In der ersten Halbzeit waren wir klar besser, denke ich. Aber Grimmen hat in der zweiten Halbzeit weniger Fehler gemacht. Somit ist der Sieg verdient“, analysierte Jasmann. In der Tabelle verpasst die Oberliga-Reserve den Sprung auf Platz vier, der HSV (7.) schiebt das Mittelfeld nun enger zusammen. „Das wäre heute ein Big-Point gewesen, um sich von Grimmen abzusetzen“, haderte der SHV-Coach und schiebt hinterher: „Die Tabelle ist relativ egal, wichtig ist die Entwicklung. Mit 32 geworfenen Toren kann ich zufrieden sein. Wir werden den Weg mit jungen Spielern weitergehen. Der ist bislang positiv.“

Die Grimmener Handballer bleiben 2019 ungeschlagen und können dank des fünften Punkts aus dem dritten Spiel im neuen Jahr so langsam den Blick von der unteren Tabellenregion lösen. „Das war ein ganz wichtiger Sieg, um sich noch weiter abzusetzen“, bemerkte Übungsleiter Abe. Sollten der HSV die kommenden zwei Partien gegen die Verfolger Mecklenburger Stiere II (9.) und HC Vorpommern-Greifswald (8.) ebenfalls gewinnen, wären die Abstiegssorgen endgültig ad acta gelegt. „Wir wollen nichts mehr hergeben! Nach oben geht’s immer“, gibt Kladek-Markau die Richtung für den HSV vor.

Statistik

HSV: Corswandt, Granholm – Schulz, Bornemann, Pollex 1, Köhler 3, Pervölz 6/1, Machel 9, Kopilow 2, Kladek-Markau 9, Schultz, Raesch, Manitz 5

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