Neuigkeiten: HSV-Reserve krallt sich Meistertitel / Frauen scheiden im Halbfinale aus

HSV-Reserve krallt sich Meistertitel / Frauen scheiden im Halbfinale aus 08.04.2019 10:19

Verbandsligist sichert sich im zweiten Anlauf den vorzeitigen Gewinn

Von Horst Schreiber OZ

Grimmen. Erschöpft, aber glücklich saßen Robert Schultz und sein Kapitän Sven Mokschan nach dem vorletzten Duell in der Meisterrunde der Verbandsliga gegen die SG Schwerin-Leezen auf der Auswechselbank und lehnten sich zurück. Kurz zuvor sind sie noch mit ihren Mannschaftskollegen des HSV Grimmen II im Kreis gesprungen und haben den Meistertitel bejubelt. Ein 26:22-Erfolg brachte die vorzeitige Gewissheit, nicht mehr von Platz eins verdrängt werden zu können. „Den Titel hat noch keiner von uns in der Vi­trine“, sagte Schultz zufrieden.

Noch während der 60 Minuten zuvor ging es deutlich hektischer auf der Bank zu. Die Seitenbande musste am Freitagabend einige Fußtritte von Maik Zinn ertragen. Der Trainer des HSV Grimmen II ließ während des Spiels gegen Schwerin-Leezen ein ums andere Mal Dampf ab. Seine Spieler hatten die Revanche auf die erste Niederlage in der Meisterrunde vor knapp einer Woche unnötig spannend gemacht. „Wir haben einfache Tore nicht gemacht und dafür einfache Gegentreffer bekommen. Da war viel Nervosität auf der Platte“, haderte Zinn, dem die Anspannung auch am Seitenrand anzumerken war. „Ich war auf 180“, gestand Zinn.

Erst in der Schlussphase, als Grimmen auf vier Tore weg war, fiel die Nervosität beim Trainer ab. Patrick Plötz beseitigte mit dem 25:21 113 Sekunden vor Schluss nach dreiminütiger Torflaute und Grimmener Unterzahl die letzten Zweifel am Heimsieg und der damit verbundenen Meisterschaft. „Hätten wir bis zum letzten Spieltag zittern müssen, hätte das ganz schnell nach hinten losgehen können. Wir hatten drei Matchbälle, den zweiten haben wir genutzt und damit das Hinspiel in Schwerin wieder gerade gebogen“, atmete Zinn durch.

Dabei hatte der HSV das Spiel von Beginn an unter Kontrolle. Der erste Torerfolg ließ bis zur vierten Minute auf sich warten. In der Anfangsviertelstunde verballerten die Hausherren viele Angriffe leichtsinnig. Weil aber die Gäste nicht durch die Grimmener Deckung kamen und Arik Tober im Tor einen guten Tag erwischte, hatte Grimmen bis auf einen Aussetzer (4:5/15.) stets die Nase vorn. Tino Hagedorn besorgte die hauchdünne Halbzeitführung (13:12). Nach dem Kabinengang erarbeitete sich die Reserve nach und nach einen immer größeren Vorsprung – maximal vier Tore. Der reichte über die Zeit.

„Am Ende war es egal wie – wir haben gewonnen, Punkt“, zog Zinn einen Strich unter die nicht immer hochklassige Partie und richtete seinen Fokus auf die erstmals gewonnene Meisterschaft. Im vergangenen Jahr war seine Truppe noch knapp gescheitert, wurde Zweiter. „Mich freut es total für die Jungs, die wollten das unbedingt. Darauf haben sie schließlich die ganze Saison lang hingearbeitet. Das Training hat sich endlich ausgezahlt.“ Im vergangenen Jahr musste sich der HSV noch mit Platz zwei begnügen, jetzt hat es zum Titel gereicht.

Allerdings: Die Lorbeeren, die die Meisterschaft mit sich bringt, kann die Grimmener Reserve nicht ernten, der Aufstieg bleibt ihnen versagt. Die „Erste“ spielt bereits in der nächsthöheren MV-Liga. Das stört die Verbandsligameister aber nicht. „Wir wissen, wo wir sportlich hingehören. Wir haben immer noch Spaß in dieser Liga“, bemerkte Schultz.

In der Verbandsliga können die HSV-Talente neben den erfahrenen Schultz und Mokschan reifen. Torhüter Arik Tober (17), der noch für die B-Jugend auflaufen kann, hat erst kürzlich sein Debüt bei den MV-Liga-Männern gegeben. „Christ Köh­ler und Alex Zinn sind perspektivisch die nächsten Beiden für die ,Erste’“, behauptet Trainer Maik Zinn. Die beiden 18-Jährigen haben in fünf Endrundenspielen bislang 19 (Köhler) und 13 Treffer erzielt (Zinn). Schon in der Vorrunde stellte Köhler seine Offensivkraft unter Beweis, markierte als zweitbester Grimmener Schütze 45 Tore. Ein Spiel haben die Jungspunde der HSV-Reserve noch Zeit, um weiter auf sich aufmerksam zu machen. Am 27. April steigt in der heimischen Sporthalle Südwest das letzte Duell der Saison gegen den VfL Blau-Weiß Neukloster.

Frauen verlieren im Pokal

Die Frauen des HSV konnten ihren Erfolgslauf im Landespokal nicht fortsetzen. Im Halbfinale beim Final Four in Güstrow unterlagen die Handballerinnen gegen die zweite Mannschaft der TSG Wismar deutlich mit 15:24. Gegen den Tabellenfünften der MV-Liga, der mit Verstärkung aus der Drittligamannschaft auflief, geriet das Team aus der Trebelstadt schon früh in Rückstand. Erst nach über acht Minuten konnte Janett Hoffmann mit dem 1:4 das erste Tor für den HSV erzielen. Bis zum Seitenwechsel wuchs der Abstand immer weiter an. Zur Halbzeit stand es bereits 15:5 für die TSG – das Spiel war entschieden.

Im zweiten Spielabschnitt waren die Grimmenerinnen zwar erfolgreicher im Angriff, auf weniger als neun Tore Rückstand konnten sie aber zu keinem Zeitpunkt verkürzen. Beste Werferin beim HSV war Nicole Schacht mit vier Toren. Bei Wismar war Jasmin Oldenburg zehnmal erfolgreich.

Pokalsieger bei den Frauen wurde Fortuna Neubrandenburg und die TSG Wismar bezwang den Stralsunder HV II im Siebenmeterwerfen.

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