Neuigkeiten: MV-Liga Männer: HSV Grimmen - TSG Wismar 24:23 (13:12)

MV-Liga Männer: HSV Grimmen - TSG Wismar 24:23 (13:12) 16.12.2019 08:42

HSV gewinnt Handballkrimi gegen TSG

HSV Grimmen gewinnt 24:23 gegen Favorit TSG Wismar / Siegtor fällt in Schlusssekunde

Von Horst Schreiber

Grimmen Platzsturm, sich gegenseitig anspringende Handballer, weggeworfene Trikots – am Sonnabend gegen 19.40 Uhr gab es in der Grimmener Sporthalle Südwest kein Halten mehr. Was war passiert? Im MV-Liga-Duell zwischen dem HSV Grimmen und der TSG Wismar verlief die Schlussphase hochdramatisch. Neun Sekunden vor Ende bekam der Gast einen Siebenmeter zugesprochen, den Tom Koop zum 23:23 verwandelte. Torhüter Arik Tober schmiss die Kugel sofort zum Anwurfpunkt, einen Augenblick später hob Johann Bornemann das Spielgerät zentral Richtung Sechsmeterkreis. Lucas Kladek-Markau stieg hoch, ergriff den Ball und versenkte ihn im Fallen zum 24:23-Sieg gegen den Favoriten. Tober entledigte sich seiner Spielkleidung und rannte zum Torschützen, da tanzte die komplette HSV-Bank bereits auf der Platte im Jubelkreis. Ekstase pur!

„Ich habe angesagt: Baller’ den Ball einfach nach vorn, ich hol’ ihn mir schon“, sagte Kladek-Markau und ergänzte: „Das war eine spontane Aktion. Wir wollten noch irgendwas probieren.“ Sein Trainer Alexander Einweg war nach dem Spiel baff: „Solche Situationen kannst du nicht einstudieren.“ Auch die andere Seite war kurz nach dem furiosen Finale noch ratlos. „Ich kann das noch nicht so richtig einordnen, was gerade passiert ist“, gestand Sven Hünerbein, Trainer der TSG, direkt nach Abpfiff.

Wismar führt nur kurz

Diesen Showdown hatten sich die Grimmener 60 Minuten lang erarbeitet. Kladek-Markau, mit acht Toren treffsicherster Mann auf der Platte, eröffnete das Duell. Doch erstmal zogen die Gäste leicht davon (5:2/10.). Der Grimmener Rechtsaußen war es auch, der den Spieß nur acht Minuten später umdrehte – 8:6 für den HSV. Raik Mielke, der später mit Schulterverletzung auf der Bank mitfiebern musste, besorgte den 13:11-Halbzeitstand.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, das der HSV den Favoriten nicht nur kitzeln, sondern richtig ärgern kann. „Wir haben von Anfang an gewusst, hier geht was“, meinte Kladek-Markau, der mit seinem Team in der Vorwoche noch eine heftige Klatsche gegen Doberan einstecken musste. Eine Woche später zeigten die Trebelstädter ein ganz anderes Gesicht. „Die Jungs haben gekämpft wie die Löwen. Das wollte ich sehen“, lobte Einweg die Einstellung seines Teams. Wismars Coach dagegen haderte mit dem Auftritt: „Wir waren lethargisch. Niemand war zu keiner Zeit in Normalform.“

So konnten sich die Gastgeber nach Wiederanpfiff bis auf vier Tore absetzen. Das 17:13 (37.) war der größte Abstand im gesamten Spiel. Der schrumpfte mit zunehmender Spielzeit immer weiter. Ab der 49. Minute (19:19) war die Partie wieder ausgeglichen. Die Spannung stieg mit jedem Angriff. HSV und TSG trafen mal aus dem Rückraum, mal waren die Torhüter im Eins-gegen-Eins zur Stelle. Grimmens Betreuerin Simone Ulrich musste sich ob der Aufregung immer wieder selbst beruhigen.

Nach einer Auszeit von Wismar (58:08) und einer von Grimmen (59:36) beim Stand von 23:22 machten die letzten Aktionen den Handballthriller perfekt. Der HSV verlor den Ball im Aufbau, Marc Hünerbein, wie Kladek-Markau und Koop mit acht Toren, schnappte sich das Leder und ging auf und davon in Richtung Arik Tober, im letzten Moment warf sich der hinterhergesprintete Roman Bernhardt mit ganzem Körpereinsatz in den Weg. Zeitstrafe und Siebenmeter. Den Rest schrieben Koop und Kladek-Markau.

Drei Prozent mehr zum Sieg

„Der Schluss ist natürlich bitter. Die Enttäuschung ist groß. Aber ich will die Niederlage nicht an der letzten Szene festmachen. Wir hatten 60 Minuten lang Zeit, das Ding zu ziehen“, sagte Sven Hünerbein. „Glückwunsch an Grimmen. Der Sieg ist verdient.“ Kladek-Markau bilanzierte glücklich: „Der Endstand spiegelt das Spiel wider. Es war stets ein Kopf-an-Kopf. Am Ende haben wir die drei Prozent mehr gehabt.“ Trainer Alex Einweg ergänzte glücklich: „So kann man Weihnachten feiern.“

Der HSV geht als Tabellensiebter ins neue Jahr. Am 12. Januar geht es für die Trebelstädter gegen den Sechsten aus Güstrow weiter. Das Hinspiel endete knapp für den GHV (27:26).

HSV Grimmen: Tober, Schäfer, Kladek-Markau 8, Pervölz 5/2, Machel 3/3, Salbrecht 3, Köhler 2, Bernhardt 2, Mielke 1, Kopilow, Hildebrandt, Pollex, Borneman

 

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