Neuigkeiten: MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stralsunder HV 20:24

MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Stralsunder HV 20:24 17.10.2021 20:27

Bericht und Foto Horst Schreiber OZ

Handball MV-Liga: Der Stralsunder SV II siegt beim HSV Grimmen mit 24:20 in einem launigen Spiel, das alles zu bieten hatte: Hektik, Rot, Debütanten und Spannung.

Die Handballer des Stralsunder HV II kosteten den 24:20-Sieg im MV-Liga-Derby beim Lokalrivalen HSV Grimmen gleich zweimal aus. Direkt nach Abpfiff am späten Freitagabend sprangen sich die Hanseaten im Kreis in die Arme und skandierten lauthals "Derbysieger, Derbysieger, hey!". Nach dem Shakehands mit den aufopferungsvoll kämpfenden Trebelstädtern kamen die SHV-Akteure, angestachelt von den mitgereisten Fans, in gleicher Jubelformation noch einmal singend und hüpfend zusammen. "Klar, das musste sein. Mit den Fans im Rücken! Wir hatten fast Heimspiel in Grimmen!", sagte ein sichtlich gelöster SHV-Kapitän Philipp Badendieck-Lotzow und schob nach: "Hier zu spielen, ist immer eine besondere Situation. Und immer schön zu gewinnen."

Während die Gäste ausgelassen feierten, lag HSV-Youngster Maarten Lübke benommen auf einem Mattenwagen in der Umkleide. Der 18-Jährige hatte in seinem ersten Männer-Derby viel einstecken müssen, wurde kurz vor Schluss bei einem Wurf ziemlich unsanft von der SHV-Deckung auf die Platte geholt. Lübke ist Sinnbild für das Grimmener Spiel gewesen: Mit jugendlichem Mut ins Spiel gegangen, in dem manchmal die Coolness fehlte, und letztlich niedergeschmettert.

Langes Warten auf erstes Tor

In den ersten Minuten schien sich HSV-Schlussmann Arik Tober zum Derbyhelden aufzuschwingen. Mehr als fünfeinhalb Minuten war kein Durchkommen am Torhüter, der in der Phase auch einen Siebenmeter hielt. Doch weil seine Vorderleute ebenso das Tor verfehlten, blieb es beim minutenlangen "Abtasten" (Badendieck-Lotzow) ohne Tor. Dafür ging es in der allerersten Situation gleich wortreich zu. Badendieck-Lotzow und Julian Schramm hatten sich nach einem Foulspiel Eindringliches zu sagen. "Ich sagte, er müsse nicht so eine Show machen. Aber alles gut, ich würde es genauso machen. Hinterher haben wir abgeklatscht. So muss es sein", berichtete der Stralsunder.

In der Folge wurde das Derby weniger verbal denn vielmehr sportlich ausgetragen. Cevin Gottschalk eröffnete schließlich das Torewerfen (0:1/6.). Schramm (7.) und Daniel Soos (9.) konterten zur Führung der Hausherren, die bis Mitte der ersten Hälfte bestand hatte. Von da an diktierten die Gäste das Geschehen. Mit spärlichen 18 Toren (11:7 für Stralsund) ging es in die Pause.

Viele technische Fehler auf beiden Seiten

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Teams nicht noch einmal eine Anlaufphase. Stattdessen leisteten sie sich minutenlang ein rasantes Festival an Fehlpässen und technischen Fehlern. "Wir haben uns die Bälle hinten geholt, aber vorn zu schnell weggeworfen", unterstrich Schramm. Die hohe Quote an unbedrängten Abspielfehlern ließ HSV-Trainer Alexander Einweg zwischenzeitlich fuchsteufelswild werden. "Wir haben in den letzten Wochen schlecht trainiert. Da war es fast klar, dass wir offensiv ins Stottern kommen", haderte Einweg. Aus dem Spiel heraus warf keiner seiner Spieler mehr als drei Tore in 60 Minuten.

Allerdings ließ seine Mannschaft auch insgesamt wenig zu und verhinderte Schlimmeres als einen Sechs- bis Sieben-Tore-Rückstand (10:16/37., 14:21/49.). Das honorierte Einweg: "Unsere Deckung war stark. Da haben sie gut gekämpft. Machen wir vorne unsere Dinger, kriegen wir nicht mal 24 Stück." Dabei musste Abwehrchef Moritz Hildebrandt nach 40 Minuten mit Rot vom Platz, nachdem er in den Wurfarm des Gegners gegriffen hatte.

Zudem agierte teilweise eine leicht gealterte A-Jugend auf der Grimmener Platte. Jannik Anders, Paul Griwahn und Danny Poburski (alle 17) machten ihr erstes Männerspiel überhaupt. Daneben agierten der vor der Saison aufgerückte Maarten Lübke (18) und die jungen Arik Tober (19) und Alex Zinn (20). Die Talente machten es mit Hilfe ihrer gestandenen Teamkollegen am Ende noch einmal spannend und hektisch. Grimmen machte in doppelter Überzahl aus 15:23 (53.) ein 20:23 (59.). Badendieck-Lotzow schwor seine Truppe in der letzten Auszeit final ein: "Reißt euch am Schlüpper!", hallte es durch die Sporthalle Südwest. Das half. Cevin Gottschalk brachte die Erlösung (60.) und leitete mit seinem Tor zum Endstand die Stralsunder Feier ein. "So muss ein Derby sein", bilanzierte Sieger Badendieck-Lotzow strahlend.

Der Stralsunder HV II ist jetzt Tabellenführer der MV-Liga Staffel Ost (zwei Spiele mehr als Verfolger Güstrow). Grimmen bleibt Dritter.

HSV: Tober, Borchardt - C. Köhler 2, Schramm 2, Hildebrandt 1, B. Köhler, Pervölz 6/3, Zinn 1, Soos 1, Anders, Poburski 2, Lübke 3, Griwahn 1, Piper 1/1

SHV: Groth, Michaelsen - Mittmann, Pomorin 2, Badendieck-Lotzow 3, Landmesser, Gottschalk 6, Zober 1, Uecker 2, E. Hoffmann 9/5, Klein 1, Werner, Kuhn, Felkel

Siebenmeter: HSV 4/5, SHV 5/6

Strafminuten: HSV 8, SHV 8

 

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