Handballer knöpfen Landesmeister einen Punkt ab

HSV vergibt bei 27:27 in Güstrow mögliche Siegchance / Grimmener Anhang sorgt auswärts für Stimmung

Von Horst Schreiber

Güstrow. So richtig einordnen konnte Alexander Einweg das 27:27 seines HSV Grimmen beim MV-Liga-Meister Güstrower HV kurz nach Ende der Partie nicht. „Vor dem Spiel hatte ich wegen unserer vielen Ausfälle nicht unbedingt mit einem Punktgewinn gerechnet. Dem Spielverlauf nach hätte ich schon gern einen Sieg mitgenommen“, schätzte der Grimmener Handball-Trainer ein, der im Vorfeld auf zahlreiche Stammspieler verzichten und nach rund zehn Minuten auch noch Torhüter Arik Tober mit Cut unterm Auge ersetzen musste.

Dennoch: Die Gäste kämpften sich nach Rückstand in den Anfangsminuten immer wieder heran, ließen nie locker und wurden nach 26 Minuten mit der 13:12-Führung belohnt. Zur Pause erhöhte der HSV sogar auf 15:13. Da hatte Abwehrchef Moritz Hildebrandt bereits zwei Zeitstrafen auf seinem Konto. Erwischt hat es am Sonntag aber Teamkollege Steve Salbrecht, der nach 47 Minuten und der dritten Zeitstrafe binnen 13 Minuten frühzeitig vom Platz musste.

Durch die insgesamt 14 Strafminuten brachte sich der HSV immer wieder in Unterzahl in Bedrängnis. „Diese Situationen haben wir ganz gut gelöst“, bescheinigte Einweg. Dennoch, vom dem zwischenzeitlich in Unterzahl erarbeiteten Drei-Tore-Vorsprung (19:16/36.) blieb sechs Minuten später nichts mehr übrig. „Wir haben es verpasst, auf vier Tore wegzuziehen“, haderte Einweg. So blieb die Schlussviertelstunde eng, der HSV legte vor, Güstrow zog nach.

Zum besten Werfer auf Grimmener Seite avancierte Bastian Köhler mit acht Treffern. „Er hat Verantwortung übernommen“, lobt sein Trainer, der stolz auf die Unterstützung auf den Rängen war. „Es waren bestimmt 30, 40 Fans aus Grimmen da. Die haben ordentlich Stimmung gemacht. Total positiv, wenn man so viele Leute dahin gelotst bekommt.“

Durch das Remis der Tabellennachbarn und dem fast zeitgleichen Sieg des Stralsunder HV II (8.) gegen den SV Warnemünde (5.) rückt das Tabellenmittelfeld der MV-Liga eng zusammen. Platz fünf und acht trennen nur noch drei Punkte. An der Zielstellung des HSV Grimmen hat der Start ins neue Jahr aber nichts geändert. Einweg und sein Co-Trainer Lars Kibscholl wollen weiter nicht auf die Tabelle sonder auf die spielerische Entwicklung ihres Teams gucken. „Durch die Ausfälle unserer Spielmacher Kevin Mainitz und Tim Pischke wollen wir vermehrt Spieler wie Johann Bornemann und Anton Schulz einbinden. Die haben das bisher super gelöst“, sagt Einweg und sucht das Positive in der Verletztenmisere: „Vielleicht können wir daraus Kapital schlagen und sind dann auf jeder Position doppelt gut besetzt.“

Der HSV geht seinen Weg mit jungen Spielern also unbeirrt weiter. Die müssen sich am kommenden Wochenende beim SHV II zuhause gegen den Stavenhagener SV beweisen, der am Sonnabend nur knapp dem Topteam aus Ribnitz unterlegen war.

HSV: Tober, Schäfer – Schulz 1, Bornemann 1, Hildebrandt 1, B. Köhler 8, Salbrecht 3, Pervölz 5/1, Machel 4, Kladek-Markau 3, C. Köhler, Mielke.

Siebenmeter: GHV 3/3, HSV 1/1.

Strafminuten: GHV 2, HSV 14.

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