Neuigkeiten: MV-Liga Männer: Stralsunder HV II - HSV Grimmen 22:24 (8:10)

MV-Liga Männer: Stralsunder HV II - HSV Grimmen 22:24 (8:10) 28.01.2020 10:18

HSV Grimmen gewinnt ohrenbetäubendes Derby

Handballer bezwingen nach „Ewigkeiten“ SHV II mit 24:22  und setzen sich in MV-Liga vom Lokalrivalen ab

Von Horst Schreiber

Stralsund. Anton Schulz musste mehrfach die Hände vor dem Mund zum Trichter formen und seine Nebenleute anschreien. Der Handball-Regisseur des HSV Grimmen hatte Mühe, in der Diesterweghalle die Taktik an seine Mitspieler durchzugeben. Denn die rund 200 Fans, darunter ein großer Grimmener Block, taten mit Tröten und Trommeln alles dafür, dass die Ansagen in dem Lärm von bis zu 104 Dezibel untergingen. „Das kennt man ja von unseren Fans“, grinste Schulz. Irgendwie schienen die Anweisungen doch durchgedrungen zu sein, denn unter der „klugen Regie“ (Alexander Einweg) von Schulz bezwangen die Grimmener Handballer den Lokalrivalen Stralsunder HV II mit 24:22 (10:8).

Endlich. Sogar Routinier Roman Bernhardt konnte sich nicht an einen HSV-Sieg in Stralsund erinnern. Es schien eine Ewigkeit her zu sein. Umso größer platzte am Sonntag die Erleichterung aus den Grimmener Spielern, Trainern und Fans heraus, als der HSV in den letzten Sekunden die offensive Manndeckung der Stralsunder durchbrach und Bastian Köhler den Ball zum Endstand versenkte. „Ja, das sind die geilsten Siege!“, bestätigte Schulz. Im Freudentaumel, der mit „Auswärtssieg“- und „Derbysieger“-Rufen ausgelassen zelebriert wurde, fiel es nicht so sehr ins Gewicht, dass die Handballkost im MV-Liga-Derby relativ schwer verdaulich war. Spielfluss kam nicht zustande, weil die Partie etwa alle 30 Sekunden unterbrochen wurde. „Das war das intensivste Spiel in der Saison bisher“, behauptete SHV-Mann Jonas Landmesser, der nach dem Abpfiff noch lange geknickt in der Halle hockte. „Weil’s ein Derby war und da steht viel auf dem Spiel. Man will zeigen, dass man die einzige Macht in der Region ist.“

Den Status hat die Oberliga-Reserve trotz Hinspielsieges erst einmal verloren. Der HSV steht als Ligasiebter zwar nur zwei Plätze vor dem SHV II, setzte sich aber auf fünf Punkte ab. „Das ist schon ein Brett“, sagte Stralsunds Trainer Gunnar Jasmann zur schweren  Aufholjagd in der Liga. Landmesser zeigte sich direkt nach der Derbypleite angriffslustig: „Wir geben nicht auf! Die Rückrunde hat gerade erst begonnen.“

Wie sein Gegenüber Alexander Einweg sah Jasmann den Grund der Niederlage in der Stralsunder Offensive beziehungsweise Grimmener Defensive. „Wir haben im Angriff für meinen Geschmack zu wenig Leidenschaft gezeigt. Mich ärgert, dass wir mit 23 Gegentoren das Spiel nicht gewonnen haben. Das spricht für eine ganz schlechte Angriffsleistung“, haderte Jasmann. Einweg hingegen freute es: „Wir hatten hinten Zugriff – im Gegensatz zum Hinspiel.“ Auch Jonas Landmesser sah das Manko: „Die Chancenverwertung, eigentlich wie immer. Wir haben den Torwart berühmt geworfen.“ „David (Schäfer/d. Red.) hat gut gehalten“, stimmte Grimmens Anton Schulz mit ein.

Mit fortschreitender Spieldauer wurde Schäfer immer mehr zu Festung für den HSV. Bis zum 6:6 nach 18 Minuten führten die Hausherren. „Dann ging’s für uns los“, bemerkte Grimmens Co-Trainer Lars Kibscholl. Die Trebelstädter führten bis zum Schluss, teilweise mit fünf Toren. Viele Verletzungsunterbrechungen, rätselhafte Schiedsrichterentscheidungen, Zeitstrafen sorgten für einen unrunden Spielverlauf. Zum Schluss  wurde es noch einmal eng (20:21/57.). „Wenn wir drei mehr machen, gewinnen wir das Ding“, ärgerte sich Jonas Landmesser. „Grimmen hatte am Ende das Quäntchen mehr Glück.“

In wenigen Tagen kann der HSV schon den nächsten Derbysieg einfahren. Sie müssen zum Schlusslicht HC Vorpommern-Greifswald, ehe zwei Wochen Handballpause anstehen. Die hat der SHV II schon jetzt. Erst am 1. März empfängt die Reserve SV Einheit Demmin.

SHV: Wehrmann, Michaelsen – Bredenbeck, Badendieck 6/4, Gottschalk 1, Staindl, Zober 4, Uecker 5, Kuhn 3/2, Landmesser 2, Werner, Felkel 1, Sinnig.

HSV: Schäfer, Tober – Schulz 1, Bornemann, Hildebrandt, Bernhardt 1, B. Köhler 3, Salbrecht 5, Pervölz, Machel 1, Kladek-Markau 8/1, C. Köhler 1, Mielke 4/2.

Siebenmeter: SHV 6/7, HSV 3/3.

Strafminuten: SHV 10, HSV 14.

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